Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Jimi Hendrix ein früher Fan von Bill Gibbons, dem Gitarristen von ZZ Top war. Kann man sich gut vorstellen. Denn der seit Geburt vollbärtige Musiker spielt schließlich eine unverschämt coole und bluesige Gitarre.

Ein absoluter Meister der Reduktion. Das belegt er auch in dem nicht so sehr bekannten Titel „El Diablo“ von dem 1977 erschienenen Album „Tejas“. Den Longplayer habe ich mir damals gemeinsam mit „Deguello“ gekauft und eine ganze Weile vorwiegend dem eigenwilligen Tex-Mex-/Blues-Rock-Gebräu des Trios gelauscht. „El Diablo“ war – und ist – einer meiner Lieblingssongs des Trios. Ein ruhiger Track. Gleichzeitig aber auch verhängnisvoll und düster klingend. Meine Lieblingspassage kommt zum ersten Mal nach der zweiten Strophe: eine Art instrumentale Bridge mit einem grandiosen Gitarrenthema. Es sind nur ein paar Noten, die Gibbons hier anschlägt und lange ausklingen lässt – um dramatische Wirkung zu erzielen. Seine beiden braven Begleiter an Bass und Schlagzeug halten sich natürlich vorbildlich zurück und untermauern mit stoischer Rhythmusarbeit die knisternd-spannende Atmosphäre. Gegen Ende des Tracks kommt diese Passage nochmals: noch länger, noch spannender. Ein Top-Song von ZZ Top.