Airplay war Kult. Ein Muss-Album für jeden halbwegs ambitionierten Musiker in den frühen 80er Jahren. Airplay – das waren der Gitarrist Jay Graydon und der Keyboarder David Foster.

Zwei Meister-Musiker. Zwei Studio-Freaks. Zwei geniale Produzenten und top Songschreiber. Also lauschte man diesem gleichnamigen Debüt-Album, das schon bald vergriffen war und in jedem Second-Hand-Laden Phantasiepreise erzielte, ehrfurchtsvoll und im vollen Bewusstsein, dass man selbst als Musiker nie auch nur in die Nähe dieser Hochtalentierten kommen werde. Umgeben von den besten Studiomusikern Los Angeles’ (darunter die nahezu komplette Toto-Mannschaft) rührten Foster und Graydon ihren für diese Zeit typischen Mix aus Westcoast-Pop, vertrackten Arrangements, instrumentalen Höchstleistungen und jazz-gedopten Harmonien an. Mancher Track dieser raren Perle brachte es später in neuen Interpretationen zu einiger Berühmtheit: Earth, Wind & Fire erntete mit „After The Love Has Gone“ einen Grammy, „Nothin’ You Can Do About It“ machten Manhattan Transfer berühmt. Die weiteren Titel halten ähnlich hohes Niveau. Zum Beispiel das von Jay Graydon und Harry Garfield geschriebene „She Waits For Me“. Ein Song, zugegeben mit ziemlich banalem Text, dafür aber mit überraschenden Tempo-Wechseln, funkelnden Klavier- und Synthie-Kaskaden, in Zuckerwatte gepackte Harmonien und der prächtigen Gitarre von Graydon. Für den Antrieb dieser Song-Rakete sorgte einmal mehr Drummer Jeff Porcaro mit unverkennbarem Groove.