Stevie Ray Vaughan. Der Name hat bis heute nichts von seinem magischen Klang in der Gitarren-Gemeinde eingebüßt. Dabei liegt sein Tod schon lange zurück.
Bis zu jenem tragischen Augusttag im Jahr 1990, als er nachts, kurz vor ein Uhr, nach einem gemeinsamen Konzert mit Rorbert Cray, Buddy Guy und Eric Clapton mit einem Hubschrauber abstürzte. Stevie Ray Vaughans Platz in dem Bell 206, so heißt es, wäre eigentlich für Eric Clapton vorgesehen gewesen, der allerdings noch länger auf dem Festival-Gelände bleiben wollte. Und so flog Stevie Ray Vaughan mit – und in den Tod. Welch Gitarren-Genie die Welt mit Stevie Ray Vaughan verloren hat, wird in seinem umfangreichen Nachlass mehr oder weniger in jedem Titel deutlich. Ganz besonders vielleicht in dem fast neunminütigen Instrumental „Riviera Paradise“ – ein tatsächlich paradisischer, mit einigen schmucken Jazz-Harmonien veredelter Slow-Blues. Was SRV hier alles an Tönen und Melodien aus seiner Stratocaster holt, ist nach wie vor eine einzige Lehrstunde für jeden Gitarrero. Kaum ein anderer vermählt so elegant technische Virtuosität mit Gefühl und Kreativität. Sparsam dosiert er, schafft er Pausen, baut er Spannung auf – um immer wieder ein Feuerwerk an Licks und Läufen abzubrennen. Angeblich hat der Texaner das Instrumental „nur mal so“ aufgenommen. Nach einem Aufnahmetag für sein Album „In Step“ (1989) bat er den Tontechniker das Band einfach weiterlaufen zu lassen und das Licht runter zu dimmen. Er spielte und spielte, beseelt und begnadet und das Band lief mit. Erst später spielten die Musiker seiner Begleitband „Double Trouble“ den Rest dazu ein. Wenn es sich so zugetragen hat dann ist es: glatter Wahnsinn. Und wenn nicht: ist es allemal eine Perle der Musikgeschichte.